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Wie kann Christus der einzige Weg zu Gott sein?

Reasonable FaithWilliam Lane CraigSaturday, 8/13/2022
23 Min.
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Die meisten Leute stimmen ohne Weiteres zu, dass Gott existiert. Doch in unserer pluralistischen Gesellschaft ist es inzwischen politisch unkorrekt, wenn man behauptet, dass Gott sich in entscheidender Art und Weise in Jesus offenbart hat.

Einführung

Neulich sprach ich an einer größeren kanadischen Universität über die Existenz Gottes. Nach meiner Rede schrieb eine leicht irritierte Studentin auf ihre Antwortkarte: “Ich konnte Ihnen folgen, bis Sie dieses Zeugs über Jesus gesagt haben. Gott ist nicht der Gott der Christen!“

Diese Einstellung beherrscht heute die westliche Zivilisation. Die meisten Leute stimmen ohne Weiteres zu, dass Gott existiert. Doch in unserer pluralistischen Gesellschaft ist es inzwischen politisch unkorrekt, wenn man behauptet, dass Gott sich in entscheidender Art und Weise in Jesus offenbart hat.

Aber gerade das lehrt das Neue Testament deutlich, zum Beispiel in den Briefen des Apostel Paulus. Er fordert seine Leser, die sich aus dem Heidentum bekehrt haben, auf, sich an die Zeit zu erinnern, bevor sie Christen waren: "… denkt daran, … dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt“ (Eph. 2,11-12). Die Anfangskapitel des Römerbriefs sollen aufzeigen, dass es sich bei diesem desolaten Zustand um die allgemeine Situation der Menschheit handelt. Paulus erklärt, dass Gottes Kraft und Gottheit durch die geschaffene Ordnung um uns herum bekannt gemacht werden, so dass Menschen keine Entschuldigung haben (1,20), und dass Gott Sein Moralgesetz in die Herzen aller Menschen geschrieben hat, so dass sie Ihm gegenüber moralisch verantwortlich sind (2,15). Obwohl Gott allen ewiges Leben anbietet, die in angemessener Weise auf die allgemeine Offenbarung Gottes in der Natur und durch das Gewissen reagieren (2,7), besteht doch die traurige Tatsache, dass die Menschen, anstatt Ihren Schöpfer anzubeten und Ihm zu dienen, Gott ignorieren und sich über Sein moralisches Gesetz hinwegsetzen (1,21-32). Die Schlussfolgerung: Alle Menschen sind unter der Macht der Sünde (3,9-12). Schlimmer noch: Paulus führt im Weiteren aus, dass niemand sich durch ein gerechtes Leben selbst erlösen kann (3,19-20). Zum Glück hat Gott jedoch einen Ausweg geschaffen: Jesus Christus ist für die Sünden der Menschheit gestorben und hat damit die Forderungen der Gerechtigkeit Gottes erfüllt und die Versöhnung mit Gott ermöglicht (3.21-6). Durch Seinen Sühnetod hat er die Errettung als eine Gabe zur Verfügung gestellt, die durch den Glauben angenommen werden kann. Die Logik des Neuen Testaments ist deutlich: Die Universalität der Sünde und die Einzigartigkeit des Sühnetods Christi bringen es mit sich, dass es Erlösung nur durch Christus gibt. Wie die Apostel es proklamierten: “Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.” (Apg. 4,12).

Diese partikularistische Lehre war in der polytheistischen Welt des Römischen Reiches genauso skandalös wie in der heutigen westlichen Zivilisation. Die frühen Christen erlitten daher oft harte Verfolgung, Folter und Tod, weil sie sich weigerten, Religionen pluralistisch zu verstehen. Mit der Zeit aber, als das Christentum die Religionen von Griechenland und Rom verdrängte und die offizielle Religion des Römischen Reiches wurde, trat der Skandal eher in den Hintergrund. In der Tat gehörte für mittelalterliche Denker wie Augustinus und Thomas von Aquin die Allgemeingültigkeit, das heißt, die Universalität zu den Zeichen der wahren Kirche. Ihnen erschien es undenkbar, dass das großartige Gebäude der christlichen Kirche,...

Fortsetzung hier: https://de.reasonablefaith.org/schriften/popularwissenschaftliche-schriften/wie-kann-christus-der-einzige-weg-zu-gott-sein.